Grundbegriffe der Elektrotechnik

Graf-Münster-Gymnasium Bayreuth    
Hausarbeit von Oliver Gößwein    
Dezember 2005    

Die Lorentzkraft


Mit den Erkenntnissen aus den Versuchen mit dem Fadenstrahlrohr können wir jetzt das Leiterschaukelexperiment neu deuten.

Simulation anzeigen
Hinweise zur Simulation
Zur bekannten Simulation des Leiterschaukelversuches lässt sich nun auch noch eine "Atomistische Deutung" dazuschalten. Dabei werden einige Ladungsträger stellvertretend rechts im Großbild des Alustabs eingezeichnet. Die Ausmaße der eingezeichneten Ladungsträger entsprechen natürlich nicht der Realität, sondern die Teilchen wurden aus Darstellungsgründen übertrieben groß gezeichnet.

Arbeitsaufträge
  1. Schalte die "Atomistische Deutung" hinzu. Jetzt siehst du, wie stellvertretend einige positive Ladungsträger (rot gezeichnet) innerhalb des Alustabes in Richtung der technischen Stromrichtung fließen.
  2. Verändere sowohl die Stromstärke als auch die Magnetfeldstärke. Wähle dabei auch Einstellungen mit negativen Vorzeichen und sage mit der UVW-Regel die Richtung der Lorentzkraft vorher. Kontrolliere dein Ergebnis, indem du nach deiner Vorhersage das Häkchen im Anzeigefeld "Lorentzkraft" aktivierst.
  3. In Wirklichkeit sind es jedoch negativ geladene Elektronen die den Stromfluss ausmachen. Warum ergibt sich trotz der Umkehr des Ladungsträgervorzeichens keine Änderung der Kraftrichtung nach der UVW-Regel?



Nun erfährt nicht nur der einzelne eingezeichnete bewegte Ladungsträger eine Kraft im Magnetfeld, sondern alle Ladungen, die sich im betreffenden Leiterabschnitt bewegen. Die Krafterscheinung beim durchflossenen Leiter im Magnetfeld können wir uns als Summierung der Lorentzkräfte auf die bewegten Ladungen innerhalb des Leiters erklären.

Exkurs: Das Lorentzkarussell

In ein zylinderförmiges Gefäß, das mit Wasser gefüllt ist, wird reichlich Kochsalz (NaCl) gelöst. Am Außenrand wird ein Ring Aluminiumfolie als Anode angebracht und in der Mitte befindet sich ein Kupferstab als Kathode. Darunter befindet sich eine Spule, deren Feld durch einen Eisenkern verstärkt wird. Das Magnetfeld ist zunächst so gerichtet, dass der Südpol dem Gefäßboden zugewandt ist. Um später das Magnetfeld umpolen zu können, wurde noch ein Wechselschalter in den Spulenstromkreis eingebaut. Zur besseren Sichtbarkeit von Strömungen wurde die Flüssigkeit mit kleinen schwarzen Partikeln versetzt.

SeitenansichtBlick von oben
Video anzeigen
Arbeitsaufträge

  1. Aus der Chemie ist dir sicher bekannt, dass in der Lösung Wasserstoff- und Natriumionen bzw. die Sauerstoff- und Chlorionen vorkommen. Überlege dir ohne Betrachtung des Videos, an welche Elektrode sich die jeweiligen Ionen bewegen.
  2. Durch das Magenetfeld werden die Ionen auf ihrem Weg zu den Elektroden abgelenkt. Sage mit der UVW-Regel vorher, in welche Richtung die Ablenkung für jede Ionensorte geschieht.
  3. Nach einer Weile wird das Magnetfeld umgepolt, die Elektroden bleiben aber gleich geladen. Ändert sich etwas an der Strömung?
  4. Sieh dir das Video jetzt an und überprüfe deine Vorhersagen.
    Hinweis zur Kontrolle: Besonders auffällig ist bei der Elektrolyse die Abscheidung des Wasserstoffgases an der betreffenden Elektrode.

Zusammenfassung

Bewegen sich Ladungen nicht parallel zum einem Magnetfeld, so erfahren Sie eine Kraft, die Lorentzkraft genannt wird. Die Lorentzkraft steht senkrecht zur Bewegungsrichtung und zur Magnetfeldrichtung. Mit der UVW-Regel der rechten Hand können wir die Kraftwirkung vorhersagen. Sie ist am größten, wenn sich die Ladungen senkrecht zur Magnetfeldrichtung bewegen.

Ach ja, und: Elektronen sind also nicht blau, sondern farblos.
Lorentzkraft